„Kleinigkeiten machen mich glücklich“

Einst wollte Alle Farben alias Frans Zimmer (33) ja Kunst studieren, nur wurde er abgelehnt. Nach beruflichen Experimenten kam er zum DJing, leitete seinen Künstlernamen von einem heimischen Maler ab und legt mittlerweile auf der ganzen Welt auf. Seinen Sound serviert er kommenden Freitag auf dem Hauptplatz …

Ihr Künstlername hat einen starken Bezug zu Österreich.
Ursprünglich wollte ich ja Kunst studieren, wurde aber nicht genommen. Als ich dann zum DJing kam, hab’ ich mich in Anlehnung an euren Maler Friedensreich Hundertwasser zunächst Hundert Farben und dann Alle Farben genannt.
Malen Sie auch jetzt noch?
Schon lange nicht mehr. Ab und zu, wenn ich im Hotel bin, greife ich zum Block am Tisch. Mehr geht sich zeitlich gar nicht aus.
Was macht eigentlich den Reiz der Farben für Sie aus?
Ich mag es einfach, wie die Farben oder ein Bild auf Menschen und auf mich wirken, wie all die Sachen zueinander stehen und eine Gesamtkomposition ergeben.
Bevor Sie international als DJ erfolgreich wurden, haben Sie beruflich experimentiert. Bewusstes Nicht-Festlegen?
Ich habe immer gemacht, worauf ich gerade Bock hatte. So war ich eine Zeit lang mit Leib und Seele Konditor, mein New York Cheesecake war ein Renner. Danach habe ich selbstgemalte Postkarten in Bars verkauft. Okay, es lief zwar nicht immer alles so perfekt, ich konnte aber davon leben.
Wie kamen Sie schlussendlich zum Auflegen?
Musik hat mich schon immer fasziniert und habe ich schon lange gesammelt. Eines Tages hab’ ich daheim bei uns im Haus alte, aussortierte Schallplatten gefunden und einfach reingehört. Die erste war eine House- und Trance-Platte, so kam ich auf den Geschmack, und mir war klar, davon will ich mehr. Da das Internet damals eher in den Kinderschuhen steckte, bin ich durch Berlin gezogen und habe mir die richtigen Läden für Platten gesucht. Und so begann ich zu spielen …
Wenn Sie kein bekannter DJ – mit Hits wie „Supergirl“, „Little Hollywood“ oder „She Moves“ – geworden wären, dann wären Sie wohl hinter dem Herd gelandet.
Ich liebe das Kochen und mag die Herausforderung. Ich liebe es auch, zu essen, wobei ich selbst die asiatische Küche am meisten
mag. Mich macht es auch happy, wenn man mir ein tolles Essen oder Zutaten schenkt. Damit macht man mir auf jeden Fall mehr Freude, als mit einem teuren Auto herumzufahren. Mich machen mehr die Kleinigkeiten glücklich.
So wie das klingt, dürften Sie sich nicht allzu viel aus der Glamour-Szene machen.
Wenn wir jetzt das Touring hernehmen, dann kann ich wirklich sehr genügsam sein – und ich komme mit sehr wenig Schlaf aus.
Dafür gibt’s nach dem Aufstehen bei Ihnen angeblich schon Reis zum Frühstück.
Mit Brötchen fang ich eigentlich nicht wirklich etwas an, und da ich viel Zeit in Asien verbringe, esse ich Reis mit Ei, Gemüse oder auch Avocados in der Früh.
Stimmt es eigentlich, dass Sie an Linz sehr gute Erinnerungen haben?
Ich hatte dort schon vor Jahren einen meiner ersten großen Auftritte in Österreich, und so etwas vergisst man nicht.
Was können sich jetzt die Fans von Ihrer Show auf dem „Krone“-Fest erwarten?
Wir spielen ja etwas länger, da kann man schön in die Trickkiste greifen.