Juli hatte 2004 den Durchbruch mit „Perfekte Welle“. Wurden Sie sozusagen über Nacht zum Star?

Das war tatsächlich so, wir wurden wirklich über Nacht zum Star, bekamen den ersten Plattenvertrag bei Universal. Auf einmal lief alles wie am Schnürchen. Ich hab’ in einer Kneipe hinterm Tresen gearbeitet, bin danach aber nie wieder zurück. Und um ehrlich zu sein, vermisse ich das auch.

Sie kennen die Jungs in Ihrer Band schon ewig. Wie kann man sich da die Zeit im Tourbus vorstellen?

Wir haben oben Betten, unten eine große Couch, Kühlschrank und Kaffeemaschine, zwei Lounges, eine Play Station und ein kleines
Bad; dazu Sitzplätze für 15 Personen, wo die Buspartys stattfinden. Ich mach’ manchmal den DJ, da wird das Beste der 80er- und 90er-Jahre aufgelegt. Dazu gibt’s dann Pizza.

Gibt’s da auch Privatsphäre für Sie als einzige Frau?

Nein, nicht wirklich. Aber wir haben schon so viel von einander gesehen und kommen echt gut miteinander klar, da ist sowas dann nebensächlich.

20 Jahre Juli! Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie zurückdenken?

Es gab immer mal wieder Pausen, sonst kann man gar nicht 20 Jahre am Stück Musik machen. Aber wir sind immer fleißig am Schreiben und Produzieren. Wir als Band verbringen quasi unser ganzes Leben miteinander. Das Schreiber- Trio sind Jonas, Simon und ich. Wir machen das meist
zusammen, Simon kann super Refrains schreiben, ich gut Strophen.

Sie sind Mama einer 14-jährigen Tochter. Das stelle ich mir nicht einfach vor. Wie geht sich das alles aus?

Mit der Hilfe von Oma und Opa. Aber auch wenn wir im Sommer viel unterwegs sind, findet meine Tochter das richtig cool.

Was steht im Sommer außer dem „Krone“-Fest denn noch alles an?

Wir sind über die Hälfte der Wochenenden unterwegs und ab September dann auf Tour: 14 Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ihr habt ja ein neues Album rausgebracht. Was werden wir von Juli hören?

Ihr kriegt alles zu hören. Wir spielen auf jeden Fall alte Lieder, aber auch einiges Modernes, es wird ordentlich abgehen. Also den Damen rate ich, nicht die High Heels, sondern eher die Turnschuhe anzuziehen.

Apropos anziehen: Wie schaut eigentlich Ihr Bühnenoutfit aus?

Mal so, mal so. Ich habe manchmal Sachen an, die ich mir vorher in der Fußgängerzone gekauft habe – weil meistens alles dreckig und durchgeschwitzt ist (lacht). Ich bin eher der sportliche Typ. Aber auf der Bühne kann man aus sich rausgehen.

War Juli schon mal in Linz?

Ja, vor 15 Jahren. Wir haben damals alle eine Linzer Torte bekommen.

Redakteurin: Vera Lischka