Ich habe auf der Straße gesungen
Bevor Max Giesinger am heutigen Freitag auf der Hauptbühne beim Linzer „Krone“-Fest steht, plaudert er im großen Interview nicht nur über die neue Single, sondern auch übers Singen auf der Straße, geheime Backstage-Namen

und das Zuhausesein . . .
Für Ihren Auftritt am Linzer Hauptplatz haben Sie auch Ihre neue Single „Legenden“ mit dabei. Hört man da rein, wird man das Gefühl nicht los, dass es um den Reiz des Wegfahrens geht.
Die Interpretation stimmt, es geht um die kleinen Ausbrüche, die jeder Mensch ab und an einmal braucht. Egal, ob man mit einem Freund ein kühles Bierchen zischt oder am anderen Ende der Welt durch das Land zieht.
Und wie schaut so eine Auszeit bei Ihnen aus?
Wenn ich als Beispiel das Vorjahr hernehme, wo wir über 200 Konzerte gespielt haben, dann war es Zuhausesein.
Es kommt immer auf den Moment an. Ich liebe es ja auch, unterwegs zu sein.
War das mit ein Grund, dass es Sie nach der Schule nach Australien zog?
Da hab’ ich ein halbes Jahr fast nichts anderes gemacht, als auf der Straße singend mein Unwesen zu treiben. Es war eine tolle Zeit, ich habe etwa auch Zelte für Touristen aufgebaut.
Hat Max Giesinger als Straßenmusikant gut verdient?
Keine Millionen, ich bin so durch den Tag gekommen. Ich fand eine Art, wie ich gut, aber günstig überleben konnte. Einen Apfel und eine Orange zum Frühstück und ein großes Sandwich für den Rest des Tages. Ich bin mit wenig ausgekommen . . .
Prägt die Zeit, sparsam durchs Leben zu kommen?
Ich komme aus einer sparsamen Region, bin grundsätzlich keiner, der Geld mit beiden Händen rauswirft. Das meiste geht eigentlich für Instrumente drauf.
Obwohl die Musik Sie seit der Kindheit begleitet, Sie bei Casting-Shows sowohl Teilnehmer als auch Juror waren, waren Sie in einer Bank tätig.
Das wurde von Mutter gepusht, davor war ich drei Jahre Musiker, habe auf Hochzeiten gespielt und sollte eine seriöse Ausbildung machen. Das war nicht mein Ding, nach zwei Wochen war’s vorbei und mir war noch bewusster, dass ich nur Musik machen möchte.
Was kaum einer weiß: Innerhalb der Band werden Sie „Slomo“ genannt. Was hat es denn damit auf sich?
Das kommt von Slow Motion, weil ich manchmal ein Träumer bin, für viele Dinge länger brauche und mit meinem Kopf woanders bin. Ich glaub’, das haben viele Kreative, ich bin immer der, der als Letzter den Backstagebereich verlässt, weil ich immer so lange brauche.
Das macht Sie noch sympathischer. Was dürfen die Fans am „Krone“-Fest erwarten?
Ich würde sagen, lasst uns Party machen, tanzen und eine coole Zeit verbringen.