„Kein Tag ohne mein Handy“

Nicht nur mit dem Hit „Herz über Kopf“, sondern auch mit dem aktuellen Song „Signal“ wird Joris beim größten Openair-Festival des Landes (16. + 17. + 18. August) wie alle 70 Acts bei freiem Eintritt begeistern. Vorab traf die „Krone“ den Musiker, der im Interview auch verriet, dass er erst mit 16 Jahren in den USA richtig zum Singen kam.

Der Grundstein für Ihre heutige musikalische Karriere hat mit Weihnachten zu tun.

Als Kind habe ich von einem Schlagzeug geträumt, vor allem weil mein Cousin, der wie ein großer Bruder für mich war, eines hatte. Daher bekam ich dieses Instrument von meiner Familie als Geschenk zu Weihnachten. Nur, ich gebe es zu – mit dem Notenlesen hatte ich es zu Beginn nicht so. Ich habe am Anfang lange in einer Hardrockband gespielt.

Wann hat es Sie als Sänger in den Vordergrund gezogen?
Gesungen habe ich eigentlich schon immer, auch Texte geschrieben und viel komponiert. Nur verspürte ich nicht wirklich das Bedürfnis, dies nach außen zu tragen. Das kam dann erst mit 16, 17 Jahren in den USA.

Warum gerade in den USA?
Ich komme ja aus einer kleinen, sehr schönen Stadt mit vielen lieben Menschen. Dennoch wusste ich bald, dass ich die Welt sehen wollte. Nach einem Monat Aufenthalt in Los Angeles besuchte ich in Amerika ein Jahr die Highschool. Eine extrem wichtige Erfahrung für mich, man wird ein Stück selbstständiger. In dieser Zeit entwickelte ich auch eine andere Perspektive für Musik und besuchte Folk-Clubs, zuvor hätte ich mich nie getraut, mich nach vorne zu stellen, das Mikro zu nehmen und zu singen.

Jetzt gibt es mit „Signal“ eine neue Single, hört man da ein bisschen genauer hin, dann erkennt man eine leise Kritik, dass praktisch alle nur noch am Handy abhängen.
Ist auf jeden Fall mit drinnen, weil es auch mir passiert, dass ich aus meiner Koje im Tourbus komme und sofort auf mein Handy schaue. Aber es soll keine Systemkritik sein: Das Handy ist ein gutes Tool, um miteinander zu kommunizieren. Aber jeder muss für sich entscheiden, wie viel Handy er am Tag braucht.

Und wie viel Dosis Smartphone benötigen Sie?
Es ist ein Teil in der heutigen Welt. Daher vergeht kein Tag ohne das Teil.

Schon einmal bewusst an eine digitale Auszeit gedacht?
Nein, für eine Wanderung ein paar Stunden vielleicht schon, mehrere Tage nicht. Man arbeitet ja auch damit, allein wenn man etwa die sozialen Medien hernimmt.

Verfolgen Sie alle Ihre Postings auf Social Media selbst?
Nicht alle, das will ich auch gar nicht und würde sich zeitlich nicht ausgehen. Aber gewisse Posts beobachte ich etwas genauer, schaue, wie die Fans darauf reagieren und welches Feedback es dazu gibt. Es gehört für mich einfach dazu, zu wissen, wie die Interaktion läuft.

Themenwechsel: Was hat es eigentlich mit Schauspielerin Emma Watson, die in den „Harry-Potter“-Filmen mitspielt, und Ihnen auf sich?
Ich habe früher gerne die Bücher gelesen, und als dann die Filme mit ihr als Hermine Granger rauskamen, gebe ich zu, dass ich damals einfach unsterblich in sie verliebt war. Heute ist das nicht mehr der Fall. Aber ich habe sogar ein Lied für sie komponiert.

Noch nicht so lange her ist, dass Sie während des Studiums auch für andere Bands gearbeitet haben.
So habe ich mir zweieinhalb Jahre lang ein bisschen Geld dazuverdient. Ich habe als Backliner die Instrumente eingestimmt, sah bei den Konzerten immer seitlich von der Bühne zu, und ich war unter anderem auch bei euch in Linz im Posthof.

Das heißt, es gibt beim „Krone“-Fest eine Art Comeback von Ihnen in Linz, aber auf der großen Hauptbühne auf dem Hauptplatz. Was darf man sich erwarten?
Fünf Leute auf der Bühne, die lieben, was sie tun. Und ich darf schon jetzt versprechen, dass es garantiert ein sehr heißer Abend wird.